Innovative Architecture

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Wie neue Hotel-Architektur den Menschen Natur erleben lässt

Bei den diesjährigen ICONIC AWARDS 2023: Innovative Architecture setzte sich der Trend gleich mit mehreren Projekten durch. Die Sehnsucht des modernen Großstadtmenschen nach mehr Nähe zur Natur ist aktuell unüber- sehbar: In einer von Hektik und technischem Fortschritt geprägten Welt wünschen sich viele ei- nen Rückzugsort, der die Sinne beruhigt und Inspiration schafft. Dieses Bedürfnis ist in der Hospi- tality-Branche angekommen und spiegelt sich in einer Vielzahl neuer Angebote – diese reichen vom Baumhaus bis zum Eishotel. Das hat insbesondere in ländlichen Regionen, wo unverbaute Landschaften und weite Horizonte die perfekte Kulisse bieten, eindrucksvolle Konzepte hervorge- bracht.

Die neue Hotelarchitektur intensiviert das Naturerlebnis für den Gast, in dem sie neue Perspekti- ven auf die Natur ermöglicht und die Verbindungen zwischen Mensch, Architektur und Natur flie- ßend werden. Dies erreichen Gestalter*innen durch ausgefallene und feinsinnige architektonische Gestaltungsmerkmale, die von der Fassadengestaltung über die Materialauswahl bis hin zur Grundrissgestaltung einwirken. Besonders eindrücklich nimmt das „Magma Resort & Spa“ auf Santorini die terrassierte Topografie der umgebenden Weinanbaugebiete in seine eigene Archi- tektursprache auf. Die in der Region traditionell genutzten „pezoules“ – abgestufte Reb-Terrassen, die von Steinmauern geschützt werden – sind essenziell, um an den Steilhängen der Insel Wein anzubauen. Die Architektur ahmt die Formen der „pezoules“ nach und bettet die einzelnen Ge- bäudeeinheiten des Resorts respektvoll in die umgebenen Hügel ein.

Ebenso ausdrucksstark fügt sich das am Hotel Krallerhof gelegene Spa „ATMOSPHERE“ von Hadi Teherani in die Landschaft ein: Die organisch geschwungene Glasdecke des Wellnessbereichs imitiert die Formen der umliegenden Hügel inmitten des Bergpanoramas. Für die Besucher*innen ergeben sich Blickachsen und Aufenthaltsräume, die das Zusammenspiel von hochtechnologisch realisierter Architektur, zeitgemäßem Komfort und einer natürlich gewachsenen Landschaft er- lebbar machen.

Sich der Natur nahe fühlen ist bei diesen Projekten das Ergebnis ganzheitlicher Planungsansätze, die neben der Formsprache der Architektur auch die Materialität mitdenken. Mit der Verwendung regional vorkommender Materialien für Gebäudekern, Innenräume und Fassade lässt die Archi- tektur den Ort und seine Vegetation lebendig werden. Beispielsweise nutzt die Architektin Heike Pohl für die Fassadegestaltung des „Hotel Saltus“ in Jenesien die in Südtirol heimische und be- sonders bekannte Lärche und gibt dem Gebäude dadurch einen authentischen, ortsverbundenen Ausdruck; während Bivak Studio mit der transportablen Schwitzhütte „SAUNABIVAK“ einen höl- zernen Hochsitz imitieren, der sich besonders mühelos in das Landschaftspanorama integrieren lässt.

Durch die Verwendung von Naturmaterialien und die gelungene ganzheitliche Integration der Ar- chitektur in die Landschaft können nachhaltige Praktiken und ein positives Bewusstsein für Um- weltbelange gefördert werden. Diese Hotellerie-Projekte treffen auch deswegen den Nerv der Zeit, weil Urlaube in weit entfernte Regionen von immer mehr Konsument*innen hinterfragt werden und nähere Ziele in der Natur ins Blickfeld rücken.

Hotel Saltus

Magma Resort & Spa

„ATMOSPHERE“ by Krallerhof, Hadi Teherani Architects

Serlachius Taide Sauna

Alle Fotos: © Lukas Schramm

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