Schwefel und Plankton
Man hängt am Floatstick, dümpelt im 37,5 Grad heißen Wasser herum, hat nichts im Sinn außer Anti-Age, Detox, Kryotherapie und viele weitere ausgeklügelte Programme, lokale Leckerbissen, vielleicht eine Yoga-Session oder eine Runde Golf. Benvenuti im Terme di Saturnia Natural Destination in der Toskana, Paradies für luxuriöse Regenerationserlebnisse!
Der Start ist ein wenig gewöhnungsbedürftig: ein Geruch nach faulen Eiern, geheimnisvolle organische Partikel, die auf der Wasseroberfläche schweben. Dazwischen scheinen sich Badende richtig wohlzufühlen im Becken des 5-Sterne-Hotels. Na dann: rein ins Vergnügen, das wirklich eines ist und noch viel mehr: das schwefelhaltige Thermalwasser wirkt entzündungshemmend, lindert Gelenkschmerzen, fördert die Hautgesundheit. Und der Schmodder? Das ist Thermalplankton, der die Haut mit Feuchtigkeit versorgt, die Schutzbarriere stärkt und eine beruhigende, antioxidative Wirkung hat.
So geistert man wenig später wie alle anderen weiß gewandet und selig dreinblickend durch Flure, Speiseräume und Lounges. Der Bademantel ist im Terme di Saturnia eine Art Statement, bedeutet: Ich bin total im Flow, habe meinen Terminkalender voll mit Treatments. Udo (Jürgens) hätte das sicherlich gefeiert, kam er doch zu seinen Zugaben gern in flauschig-weiß. Sanatorium-Experte Thomas Mann bestimmt auch.
Die Terme di Saturnia Natural Destination zählt zu den luxuriösesten Spa-Einrichtungen Europas. Allgemeinärztliche Untersuchungen gehören ebenso zum Konzept wie hämatologische und genetische Analysen, individuelle Beratung, professionelle Begleitung und und gesundheitsfördernde Behandlungen. Wenn man das möchte. Was man in einem der besten und renommiertesten internationalen Spa-Destinationen auch noch feiert: den 18-Loch-Golfplatz, Yoga- und Meditations-Sessions, E-Bike-Touren quer über die herrlichen Hügel, Dining-Experiences im „1919“ und im “La Stellata Country Restaurant“.
Einzigartig: das wundersame Thermalwasser
Unglaubliche 40 Jahre lang und viele Kilometer weit bahnt sich Regenwasser durchs poröse Gestein des erloschenen Vulkans Amiata, bis es an die Oberfläche sprudelt. Und das seit Jahrtausenden! Schon in der Antike waren die Thermalquellen von Saturnia bekannt, wurden von Etruskern und Römern zur Erholung und Heilung genutzt. Der Legende nach entstand die Quelle durch einen Blitzschlag des römischen Gottes Jupiter während eines Streits mit Saturn. Nach dem Dornröschenschlaf während des Mittelalters wurden die Terme di Saturnia im 19. Jahrhundert wiederentdeckt, Thermalbäder und Kuren en Vogue und zum Startschuss für Hotels und Spas.
37,5 Grad warm ist das Thermalwasser im Hotelschwimmbecken. Herrlich. „20 Minuten genügen für den Anfang“, empfiehlt Federica Bucciotti, die Marketingleiterin. Der Körper muss sich daran gewöhnen. Die Nase auch, denn der Schwefelgeruch ist schon ziemlich intensiv. Zum Saturnia Bioplancton® hat man schnell ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut, zerdrückt es liebevoll zwischen den Fingern, flüstert: „Bis später beim Fango!“
Eiszeit, Ölsardinen-Feeling und Schlammerlebnisse
„Ich habe bis 120 gezählt“, berichtet ein Gast von seiner Kryotherapie. Zwei oder bis zu vier Minuten in der Kältekammer bei minus 85 °C bis minus 95 °C hören sich nach Folter an, sind aber mega gesund. Man muss auch keine Angst haben, in ferner Zukunft als Frau oder Mann aus dem Eis in die Geschichte einzugehen, vor der Glastür wacht z.B. Eleonora. Ihre Anweisungen sollte man befolgen: nicht hinsetzen, die Wände nicht berühren, Schlappen, Maske, Hand- und Ohrschutz anlegen, immer in Bewegung bleiben. Therapeutische Effekte: ein belebender Energieschub für den Körper, Verbesserung des Blutkreislaufs und des lymphatischen Flusses, Verbrennung von bis zu 600 Kalorien – wow! – Freisetzung von Endorphinen, Straffung der Haut.
Die „Terme die Saturnia Methode“ beeinhaltet ein breites Spektrum rund um Gesichtsbehandlungen, Massagen, Peelings & Co. CLASSIC etwa bekämpft oxidativen Stress und nutzt das Saturnia-Bioplancton® für eine antioxidative Wirkung. DETOX entfernt Toxine, entlastet die Leber und reaktiviert das Lymphsystem. SLIM modelliert die Silhouette und aktiviert metabolische und entzündungshemmende Prozesse. MIND stellt das harmonische Gleichgewicht zwischen Geist und Körper wieder her und hilft, Stress und Spannungen durch einen Energieausgleich zu überwinden. SKIN ANTI – AGE verbessert die Stadien natürlichen Alterns und bekämpft die sichtbaren Zeichen des Alterns mit einem medizinisch-ganzheitlichen Ansatz. Heiße Öle kommen ebenso zum Einsatz wie warmer Schlamm von Kopf bis Fuß.
Augenschmaus und Gaumenkitzel im „1919“
Wunderschön sitzt man auf gemütlichen Sesseln, an glasierten Keramiktischen, unter handgefertigten Terrakotta-Lampen drinnen oder auf der überdachten Veranda, die ganz neu ist. Zum Frühstück und zum Mittagessen gern im Bademantel. Das passt sehr gut, denn gleich angrenzend ist der Thermalpool. Und da kommt man gerade her oder geht gleich wieder hin. Erst kürzlich hat sich das „1919“ einem Wandel unterzogen, die Farbtöne der natürlichen Umgebung aufgegriffen: Ecru, Puderblau und Grün. Ist es warm genug, werden die bodentiefen Fenster geöffnet. Und der Schwefelgeruch? Welcher Schwefelgeruch? Den nimmt man nach kurzer Zeit nicht mehr wahr.
Chefkoch Salvatore Quarto und sein Team zaubern hier mit großer Liebe zu regionalen Zutaten die Essenz der Toskana auf jeden Teller. Zarte Kaninchen-Tortelli in Trüffelsuppe etwa oder das perfekt abgestimmte Carnaroli-Risotto mit Muscheln, Steinpilzen und Nüssen, raffiniert zubereitetes Gemüse der Saison oder Fisch-Tartar. Tradition gepaart mit Innovation. Und dazu: eine erstklassige Weinauswahl lokaler Winzer. Jeder isst sich hier glücklich, ob glutenfrei, vegetarisch, vegan oder beim dreitägigen Detox-Programm.
Show-Küche und Fleischeslust im “La Stellata Country Restaurant“
Vorher einfaches Bauernhaus, jetzt eine authentisch italienische Trattoria mit einem Platz im Michelin Restaurant Guide Italien. Im neu gestalteten La Stellata Country Restaurant zwischen dunkelgrünem Holz, Terrakottaböden und handgefertigten Majolika-Lampen fühlt man sich wie in einem gemütlichen Landhaus, in dem die Zeit langsamer tickt. Die große Veranda schenkt göttliche Blicke auf den gepflegten Golfplatz, die umliegenden Hügel und den Ort Saturnia weit in der Ferne.
Gourmets werden sich vor allem in den neuen, offenen Handwerksgrill vergucken und in den Fleisch-Kühlschrank, wo Prachtstücke aus Irland, Holland, Spanien, Italien und anderen Ländern lagern. Chefkoch Salvatore Quarto und Team schwingen hier scharfe Messer Kochlöffel & Co.. So manches Gericht wird zum theatralischen Ritual vor den Augen der Gäste, Tiramisu etwa oder „Cacio e Pepe“ – Pasta mit Pecorino-Käse und schwarzem Pfeffer. Spektakulär sind auch Kreationen wie die zarten „Gnocchi di patate ripieni di Cinta Senese“ oder die handgemachten Pici-Nudeln mit Wildschwein-Ragout.
Abschlag mit Traumblicken auf dem 18-Loch-Meisterschaftsplatz
Der Golfplatz (6.316 Meter auf 70 Hektar, Par 72) ist das grüne Juwel des Resorts und ein Fest für Anfänger und Profis, die herrliche Blicke in die Umgebung lieben. Wunderschön ist er in die natürlichen Wellen des Geländes eingebettet, bietet viele Bunker und viel Wasser, ist sehr abwechslungsreich, verfügt über eine große Driving Range mit 43 Abschlägen und ein Putting Green. Und die vielen Olivenbäume! Ein Traum. 1400 sind es und sie liefern das Öl fürs Resort.
Auch interessant: Ein Drainagesystem ist mit Seen verbunden zur Rückgewinnung und Wiederverwendung von Regenwasser, eine interne Kläranlage bereitet Brauchwasser wieder auf und die wöchentliche Behandlung mit Schwefelwasser beugt Pilzkrankheiten des Rasens vor bzw. heilt Krankheiten. Zudem werden keine Insektizide oder Phytopharmaka verwendet und ausschließlich Düngemittel, die das Grundwasser nicht verschmutzen.
Wohnen, biken, atmen, die Umgebung erkunden
„Inhale, exhale“, heißt es beim sanften Morgen-Yoga. Yogalehrerin Adele Galbiati bietet auch anspruchsvollere Sessions an. Zudem gibt es Meditationskurse. Und wer mal raus möchte aus dem schönen Resort und die bezaubernde Umgebung erkunden will: Ein kurzer Spaziergang führt zu den Cascate del Mulino, dem Hotspot für Einheimische und Touristen. Hier kann man gratis in den Schwefelquellen baden. Entsprechend trubelig ist es. Zudem muss man sich mit „nur“ 37 Grad heißem Wasser zufriedengeben. Für Rad-Begeisterte: E-Bike mieten und z.B. ins nahe gelegene Saturnia strampeln, das hoch oben auf einem Travertinfelsen thront, und die steinalte Via Clodia oder die Porta Romana bewundern.
Und die Zimmer und Aufenthaltsräume im Terme di Saturnia Natural Destination? Farblich passend zur natürlichen Umgebung, komfortabel und luxuriös, wie man das von einem Hotel erwarten darf, das vor kurzem als einziges italienisches Resort in der europäischen Kategorie der besten Spa-Destinationen der Condé Nast Traveller UK Readers‘ Choice Awards 2024 gewonnen hat.
Am Ende eines Aufenthalts im 5-Sterne-Terme di Saturnia Natural Destination fühlt man sich verjüngt, verschönt und wahnsinnig gesund – ganz ohne Botox oder Skalpell. Und möchte zu Hause natürlich alles anders machen: (fast) keinen Alkohol mehr trinken etwa, nicht bis in die Puppen feiern oder gar rauchen, konsequent auf die Ernährung achten. Sobald sich erste Schlampereien anbahnen, kann man ja einfach wieder hinfahren ins großartige Weitere Informationen unter Terme di Saturnia