Linus Muellerschoen

Kunst kann auch anders

Wer denkt, die Szene sei elitär und unerreichbar, der kennt Wunderkunst noch nicht. Ein Projekt, das nichts Geringeres vor hat, als den Kunstmarkt zu revolutionieren

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Dass aus Krisen Neues erwachsen kann, gilt meistens als Floskel. Dass allerdings doch ein Funken Wahrheit darin steckt, beweist die Münchner Kuratorin und Kunstsammlerin Mon Muellerschoen aus München. Gemeinsam mit Dr. Susanne Söllner gründete sie die Kunstplattform Wunderkunst – ein digitaler Ort des Austauschs über die Münchner Kunstszene und weit darüber hinaus.
Die Idee zu Wunderkunst kam in der Zeit, als Kultur den Stempel „nicht systemrelevant“ erhielt. Während der Corona-Pandemie erfuhr die Kunst- und Kulturszene des Landes einen harten Rückschlag und wurde trotz einiger vehementer Einsprüche aus der Szene als entbehrlich eingestuft. Die Münchner Kunstexpertin Mon Muellerschoen sah darin die Initialzündung für ein neues Projekt. Wunderkunst sollte eine Plattform werden, die abseits jeder Widrigkeiten online wie offline die Kunstszene belebt, für alle zugänglich macht und demokratisiert – weg von dem verstaubten Klischee der in sich geschlossenen Kunst-Avantgarde, hin zur offenen Szene, die Impulse von renommierten und neuen, spannenden Talenten erhält. Die Plattform soll Künstler und Kunstinteressierte zusammenbringen, informieren und inspirieren. Das Ziel von Dr. Söllner und Muellerschoen? Nichts Geringeres als eine digitale Kunstrevolution.

Kunst muss nicht elitär, unerreichbar und realitätsfern sein. Sie kann viel mehr: Im Onlineshop und der digitalen Ausstellung von Wunderkunst finden sich bekannte Künstler und Newcomer, die die Plattform für ihre Kunst nutzen können – von Malerei über Fotografie bis hin zu Plastiken lassen sich die modernen Kunstwerke im Onlineshop begutachten. Die Preise sind dabei so gestaltet, dass Kunstliebhaber kein Jahresgehalt investieren müssen, um Kunst zu erstehen, eine Sammlung zu starten oder einfach ein Einzelstück zu genießen, das den Alltag bereichert. Die ausgestellten Künstler kommen von renommierten Hochschulen, bringen frischen Wind in die Szene.

Wunderkunst beschränkt sich aber nicht auf den digitalen Raum – Kunst ist vielseitig und soll auch sensorisch erlebbar gemacht werden. Die erste große Kooperation von Wunderkunst fand deshalb im Oktober statt: Gemeinsam mit einer der renommiertesten Kunstmessen des Landes, der Munich Highlights, wurde das Highlights Lab x Wunderkunst ins Leben gerufen. Dort wurden 43 Werke von 15 jungen Talenten ausgestellt, die das Interesse Kunstinteressierter geweckt haben. Viele der ausstellenden Künstler waren vor Ort, gingen in den Dialog, Besucher ließen sich inspirieren. Ein außergewöhnliches Gefühl, nach monatelanger Abwesenheit neuer, live erlebbarer Impulse. „Kunst soll, und das ist ihre wichtigste Daseinsberechtigung, überraschen und begeistern, sie soll Interaktion und Dialog auslösen“, sagt Muellerschoen, und genau das sei mit der Ausstellung auf der Munich Highlights gelungen. Denn Kunst, das sollte spätestens seit 2020 klar sein, ist vielleicht nicht systemrelevant, um Leben zu erhalten, aber um es zu gestalten.

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