Am Abend des 2. Oktober 2024 fand die 11. Verleihung der International Opera Awards statt. Die Bayerische Staatsoper, die im Vorjahr den Titel „Opera Company of the Year“ gewonnen hatte, war Gastgeberin dieses besonderen Events im Münchner Prinzregententheater. Zahlreiche Gäste nahmen vor Ort teil, während das Event via Livestream Musikliebhaber weltweit erreichte. Die Veranstaltung bot nicht nur eine Bühne für die Ehrung außergewöhnlicher Künstler, sondern verfolgte auch das Ziel, Gelder für die Opera Awards Foundation zu sammeln, die aufstrebende Talente in der Opernszene fördert.
Das musikalische Rahmenprogramm wurde vom Bayerischen Staatsorchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski gestaltet, der selbst bereits 2018 als „Dirigent des Jahres“ bei den Opera Awards ausgezeichnet wurde. Der Abend wurde von Petroc Trelawny, einem bekannten BBC-Moderator, moderiert. Besonders eindrucksvoll war die Darbietung von Preisträger sowie von Solisten der Bayerischen Staatsoper und Talenten der Opera Awards Foundation, die ihr Können zeigten. Der mexikanische Tenor Arturo Chacón Cruz begeisterte mit „Cielo e mar“ aus Ponchiellis „La Gioconda“, während die isländische Mezzosopranistin Arnheiður Eiríksdóttir mit „Que fais-tu“ aus Gounods „Roméo et Juliette“ die Bühne füllte. Weitere Talente wie Seonwoo Lee, Selene Zanetti, Thomas Mole und Sean Michael Plumb trugen ebenfalls zur musikalischen Vielfalt des Abends bei.
Auch Bestsellerautorin Donna Leon, deren Liebe zur Oper sich in ihren Kriminalromanen widerspiegelt, überreichte einen der Preise. Sie würdigte die Oper als Kunstform, die gerade in Krisenzeiten einen unverzichtbaren Beitrag zum kulturellen Dialog und gegenseitigem Verständnis leistet. Auch Serge Dorny, Staatsintendant der Bayerischen Staatsoper, hob die Bedeutung der Oper in seinem Kommentar hervor: „In Zeiten der Krise ist die Kunst wichtiger denn je und kann einen entscheidenden Beitrag zu Dialog und gegenseitigem Verständnis leisten.“
Zu den diesjährigen Preisträger zählen einige der prominentesten Namen der Opernwelt. Die Gewinner wurden von einer internationalen Jury aus Künstler, Kritiker und Führungspersönlichkeiten aus 20 verschiedenen Ländern ausgewählt, die unter dem Vorsitz von John Allison, Chefredakteur und Klassik-Kritiker des „Daily Telegraph“, stand. Besonders hervorgehoben wurden unter anderem Simone Young als „Conductor of the Year“, Rufus Didwiszus als „Designer of the Year“ und Christof Loy, der als „Director of the Year“ ausgezeichnet wurde.
Die „Female Singer of the Year“-Auszeichnung ging an Lisette Oropesa, während der Tenor Benjamin Bernheim als „Male Singer of the Year“ gefeiert wurde. In der Kategorie „New Production“ wurde das Festival d’Aix-en-Provence für seine Aufführung von „Iphigénie en Aulide“ und „Iphigénie en Tauride“ ausgezeichnet, und die „Komische Oper Berlin“ erhielt die Ehrung als „Opera Company of the Year“. Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung des „Readers‘ Award“ an Arturo Chacón Cruz, der das Publikum mit seiner außergewöhnlichen Stimme überzeugte.
Neben den künstlerischen Kategorien wurden auch Institutionen gewürdigt, die einen besonderen Beitrag zur Opernkultur leisten. Die Opera for Peace-Initiative erhielt den Preis für „Equal Opportunities & Impact“, und die Finnish National Opera wurde für ihr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die Stavros Niarchos Foundation wurde für ihre philanthropische Unterstützung der Greek National Opera geehrt. John Allison, der Vorsitzende der Jury, betonte in seiner Rede die herausragenden Leistungen der diesjährigen Gewinner:innen: „Wir haben einige der stärksten Preisträger in der mehr als zehnjährigen Geschichte der International Opera Awards gefeiert. Sie – und auch die beeindruckende Auswahlliste – beweisen, dass die Opernwelt in hervorragender Verfassung ist, trotz der klaren Herausforderungen. Die Oper hat eine einzigartige Kraft, unser Leben zu reflektieren und Geschichten zu erzählen, was wir heute Abend wieder eindrucksvoll bestätigt haben.“
Die Opera Awards Foundation, die 2012 von Harry Hyman ins Leben gerufen wurde, verfolgt das Ziel, aufstrebende Operntalente unabhängig von Alter und Staatsangehörigkeit zu fördern. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung über 150 Stipendiat dabei unterstützt, ihr künstlerisches Potenzial voll auszuschöpfen. Dabei richtet sich die Förderung nicht nur an Sänger, sondern an alle, die eine Karriere in der Oper anstreben und finanzielle Unterstützung benötigen.
Zu den Sponsoren der International Opera Awards 2024 zählen namhafte Unternehmen wie die Deutsche Bank, das Good Governance Institute, die Nexus Media Group, Oberon Investments, River Global und das Opera Magazine, das maßgeblich an der Entstehung der Opera Awards beteiligt war.
Fotos: © BrauerPhotos / G.Nitschke