Foto: Dirk Bader

„Ich weiß was Sie meinen“

Schauspielerin Katharina Wackernagel im Gespräch mit VIVA MONACO

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Was gabs zum Frühstück Frau Wackernagel?
Noch nix! Da ich Intervall fasten mache und gestern bei der Premiere noch um 23 Uhr Wein getrunken habe, muss ich noch zwei Stunden durchhalten…. 

Ist das Münchner Filmfest ein Pflichttermin oder eine Info- und Networkingbörse?
Es ist vor allem ein tolles  Festival,  auf dem es sehr schön ist,  Premiere mit einem Film zu haben.  Networking spielt in unserer Branche natürlich auch eine Rolle, aber ich glaube, wenn man das zu angestrengt vor Augen hat, verdirbt man sich ein bisschen  den Spaß am Filmfestival. 

Durch Streaming Dienste hat sich die Filmindustrie verändert. Hat Kino eigentlich noch Relevanz?
Kino wird immer Relevanz haben, ich glaube dass es momentan eine Flaute ist, aber ich glaube nicht, dass die Couch auf Dauer die Alternative zum Kinoevent  sein kann. Vielleicht sollte man sich in Deutschland mehr trauen , schräges Independent Kino zu fördern, um wirklich darauf zu setzen , dass man im Kino etwas zu sehen bekommt, was es sonst nicht gibt. Wenn man im Kino auf Mainstream setzt Konkurriert man ja viel mehr mit den Streamern. 

Welche Rolle spielt das Theater für Sie?
Ich bin sehr gerne im Theater, schon als kleines Kind durfte ich meine Mutter zu Proben begleiten und habe mit sieben Jahren zum ersten Mal selber auf der Bühne gestanden. Die Atmosphäre des Theaters ist einzigartig und hat einen großen Reiz für mich. Dennoch bin ich mehr im Film zu Hause, als auf der Bühne. 

Planen Sie in einem Stück mitzuspielen?
Leider spiele ich im Augenblick nicht Theater. In Amerika werden Stars zelebriert. In Deutschland findet dieser Hype um berühmte Personen auf sehr viel subtilere Weise statt.

Fühlen Sie sich wertgeschätzt in Deutschland?
Ich weiß was Sie meinen und finde es auch schade, dass wir unsere Stars nicht noch mehr feiern. Aber ich selbst fühle mich sehr wertgeschätzt und würde das für mich nicht beklagen. 

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Mega-Trend, sondern essenziell heutzutage. Wie setzen Sie ökologisches Denken in Ihrem Alltag um?
Ich versuche das Fliegen zu vermeiden, habe kein Auto und fahre privat immer mit der Bahn. Esse selten Fleisch und finde, dass Massentierhaltung generell verboten werden sollte.  Energie zu sparen ist wichtiger denn je, ich hoffe nicht , dass es zu einer Rückwärtsbewegung zu Kohle und Atomkraft kommt,  sondern wir weiter auf erneuerbare Energien umsteigen. 

Hat sich der Umgang mit Ressourcen in der Filmbranche und bei Drehs durch nachhaltiges Denken in den letzten 10 Jahren verändert?
Durch Corona hat das „grüne Drehen“ einen Dämpfer bekommen, durch all die notwendigen Hygienemaßnahmen ist wieder sehr viel Plastikmüll im Einsatz. Aber insgesamt wird mehr und mehr versucht, nachhaltiger zu produzieren. Ich finde das könnte in einigen Bereichen schneller gehen, bspw. , dass das Catering nach wie vor noch viel zu häufig Fleisch Gerichte anbietet, das könnte man sehr leicht reduzieren.

Wofür sind Sie dankbar?
Ich bin dankbar für meine tolle Familie, meine vielen engen Freundschaften und die Projekte, die ich drehen durfte und die hoffentlich noch vor mir liegen. 

Wie alt möchten Sie werden?
Eigentlich möchte ich gar nicht alt werden, aber ich möchte auf jeden Fall noch vierzig Jahre leben 😉 

Sie kommen aus einer Künstlerfamilie, Fluch oder Segen?
Segen! Meine Entscheidung, Schauspielerin zu werden, wurde von meinen Eltern immer unterstützt und sowohl bei Entscheidungen für oder gegen Projekte, kann ich sie um Rat bitten, als auch in Phasen , wenn es mal nicht so gut läuft. Die Projekte mit meinem Bruder Jonas Grosch ( Regisseur und Drehbuch Autor „Beste Freunde“ , „Resiste – Aufstand der Praktikanten“)  haben unsere Eltern auch sehr unterstützt und meine Mutter sogar in allen unseren Filmen mitgespielt. 

Was sind Ihre nächsten Projekte?
Ich spiele eine kleine Rolle in der neuen RTL+ Serie „The Legend of Wacken“ von Lars Jessen mit Charly Hübner. Mein Bruder Jonas Grosch führt bei drei der sechs Episoden Regie und ich freue mich sehr auf die Arbeit . 

Interview: Bernard Werkmeister

Mitarbeit: Oliver Schweden

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